Workshop zum Forschungsprojekt "FlexChain"
Am 17. August 2023 war es soweit – der zweite Workshop zum Forschungsprojekt „FlexChain“, gefördert von Seiten des Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), konnte erfolgreich mit über 40 Interessenten*innen aus Saarlouis durchgeführt werden. Bereits am 22. Juni 2023 fand der erste Workshop statt, der mit 25 Teilnehmenden ausgebucht war, so dass ein zweiter Workshop aufgrund der großen Nachfrage organisiert wurde.
Im Workshop konnte das Konsortium, vertreten durch Dr. Peter Eckerle (StoREGIO), Henri Oliveras (Stadtwerke Saarlouis) und Guillem Tänzer (Stadtwerke Saarlouis) die Projektideen gemeinsam mit den Teilnehmer*innen diskutieren. Dabei ging es um das wichtige Thema, wie in Zukunft, aufgrund der Energie- und Verkehrswende, Stromnetze im Verteilnetz belastet werden aufgrund der Zunahme an Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen und Elektrofahrzeugen und was für Beiträge Haushalte („Prosumer“ bzw. „Flexumer“) leisten können, um den Problemen entgegenwirken zu können. Der Begriff „Prosumer“ kommt aus dem englischen und ist eine Kreuzung aus Produzenten und Konsumenten, folglich erzeugen und nutzen Prosumer, zumindest teilweise, Strom aus eigener Produktion, durch beispielsweise Photovoltaikanlagen. Prosumer sind bei Engpässen durch die eigene Energiegewinnung in gewissen Teilen unabhängiger von den Anbietern.
Ein Flexumer hingegen ist ein Prosumer, der die erzeugte Energie nicht nur selbst nutzen, sondern Stromverbrauch, -erzeugung und -speicherung flexibel und aktiv anpassen kann. Dadurch hat der Netzbetreiber den Vorteil während Spitzenstunden der Energiegewinnung/des Energieverbrauchs effektiver eine gleichbleibende Stromspannung zu garantieren. Von diesem Miteinander profitieren natürlich auch die Flexumer.
Das Forschungsprojekt „FlexChain“ versucht hier im Vorfeld eine Balance zwischen Verbrauch und Erzeugung herzustellen, indem netzdienliches Verhalten zwischen „Netz und Haushalt“ mittels einer automatischen Handelsplattform verhandelt wird in Verbindung mit einem Anreiz für die Haushalten – dies betrifft Haushalte mit Wallboxen, Batteriespeichern, Wärmepumpen und PV-Anlagen.
Dabei wurde grundsätzlich diskutiert, inwiefern eine solche Systematik Anklang finden könnte und wie der zukünftige regulatorische Rahmen aussehen wird bzgl. des in der Novelle befindlichen §14A laut Energiewirtschaftsgesetz (EnWG). In diesem könnten zukünftig ab 2024 für ausgewählte Neuanlagen (private Ladepunkte für Elektrofahrzeuge, Wärmepumpenheizungen, Anlagen zur Erzeugung von Kälte, Speichersysteme mit Strombezug) verlangt werden, dass diese sich bei einem Netzengpass im Verteilnetz auf eine Minimalleistung (aktuell sind 4,2 kW angedacht) abregeln lassen müssen.
Insgesamt konnte mit den Teilnehmenden sehr offen und angeregt diskutiert werden.
Die Stadtwerke Saarlouis und das ganze Konsortium bedanken sich herzlich an der regen Teilnahme an den beiden Workshops und an der Teilnahme der Befragungen.
Informationen zum Workshop können auch der Präsentation entnommen werden.