Stadtwerke Saarlouis und Kreisstadt kooperieren bei Glasfaser

Die Stadtwerke Saarlouis GmbH und die Kreisstadt Saarlouis haben einen gemeinsamen Vertrag unterzeichnet, der ihre in die Zukunft gerichtete Kooperation im Bereich Glasfaser-Ausbau dokumentiert. Ziel beider Partner ist es, die Kreisstadt Saarlouis als „Smart City“ saarlandweit zum Vorreiter in puncto hochleistungsfähige Glasfaser-Anschlüsse mit schnellem und stabilem Internet zu entwickeln. Im Gegensatz zu den Kunden rein gewinnorientierter Marktbegleiter profitieren die Saarlouiser Bürgerinnen und Bürger künftig von einem fairen Angebot sowie einer nachhaltig auf Qualität ausgelegten Glasfaser-Infrastruktur.

Ein flächendeckender Glasfaser-Ausbau gilt für Privatpersonen als einer der zentralen Standortfaktoren einer Region. Und fortan treiben die Stadtwerke Saarlouis und die Kreisstadt Saarlouis diesen gemeinsam partnerschaftlich voran. Bei der Vertragsunterzeichnung im Saarlouiser Rathaus waren am Mittwoch sowohl die gesamte Stadtspitze inklusive ihres künftigen Nachfolgers im Amt des Bürgermeisters Carsten Quirin als auch die Geschäftsführung der Stadtwerke Saarlouis persönlich anwesend. Dieses kleine Detail am Rande steht auch bildlich stellvertretend für die ungebrochene und die künftige Unterstützung, die dem Glasfaser-Engagement der Stadtwerke Saarlouis und der jungen Kooperation seitens der Führung des Saarlouiser Rathauses von Anfang an sicher war und auch weiterhin sicher sein wird.

Für Saarlouis

„Von Saarlouisern, mit Saarlouisern, für Saarlouiser.“ Die Kooperation verbindet nun getreu diesem Motto alle spezifischen Vorzüge von Innovation auf der einen und Tradition auf der anderen Seite. Für Saarlouiser Bürgerinnen und Bürger erschließen sich mit ihr neue innovative Dienstleistungen eines fortschrittlichen Internet Service Providers (ISP), der gleichzeitig die Eigenarten und Besonderheiten ihrer Stadt und ihre eigenen Bedürfnisse genau kennt. Seit eh und je tragen die Stadtwerke Saarlouis bei ihren traditionellen Aufgaben in der Daseinsvorsorge ihrer Verantwortung zuverlässig Rechnung und genießen jetzt bei ihrer neuen, dem Glasfaser-Ausbau, die erforderliche, wertvolle Unterstützung der Kreisstadt.

Unterstützung der Kreisstadt vonnöten

Die bisherigen Fortschritte des strategischen, eher synergetischen Glasfaser-Ausbaus, wie ihn die Stadtwerke Saarlouis seit nunmehr 15 Jahren betreiben, können mit dem Glasfaser-Bedarf seit einiger Zeit nicht mehr schritthalten. Darüber hinaus ist zu beobachten, dass potenzielle Wettbewerber im Umland von Saarlouis aktiv Netze aufbauen. Hier sieht Dr. Ralf Levacher, technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Saarlouis, die wachsende Gefahr, dass diese externen Wettberber den Stadtwerken Saarlouis zuvorkommen könnten und städtische Netze „überbauen“. In ihrer Summe haben all diese Faktoren die Unterstützung der Kreisstadt just zu diesem Zeitpunkt so bedeutend gemacht, zumal beide Partner im Sinne der Region, ihrer Bevölkerung und nicht zuletzt ihrer Wertschöpfung zu 100 % an einem Strang ziehen.

Vorzüge der Glasfaser

Die Stadtwerke haben zum einen den Auftrag, die Bürgerinnen und Bürger zu versorgen und zum anderen, die Transformation der Stadt hin zur „Smart City“ zu realisieren. Sowohl für die Stadtwerke Saarlouis als auch die Kreisstadt Saarlouis bedeutet Glasfaser-Ausbau über die generelle Aufgabe hinaus, den Standort attraktiver und zukunftsfähig zu gestalten, weit mehr. Der Anschluss von 156 Trafostationen an das neue Glasfaser-Netz beispielsweise und die damit einhergehenden immensen, schnellen und zuverlässigen Datenströme haben es den Stadtwerken ermöglicht, Einblicke in die Belastung der Netze zu erhalten, die vorher rein technologisch nicht realisierbar waren. Aber genau dieses Wissen über die Netze ist für die Umsetzung der Energiewende in einem städtischen Verteilnetz zwingend notwendig.

Schneller

In der Regel sind Ortsnetz- bzw. Trafostationen fernsteuerbar. Sind diese nun über schnelle, dedizierte Glasfaser-Leitungen mit der Leitstelle verbunden, lassen sich etwaige Störungen wie Stromausfälle innerhalb weniger Minuten per Fernwartung beheben. Die Ausfallzeiten für Endkunden sind somit minimal, die Zeitersparnis enorm. Früher musste ein Service-Team im Falle einer Störung erst zeitraubend physisch ausrücken, um den Störfall vor Ort begutachten und anschließend von Hand beheben zu können. Im Ergebnis konnte die Ausfallzeit durch die Glasfaseranbindung der Trafostationen erheblich reduziert werden. Die Ausfallzeit der Stadtwerke Saarlouis betrug 2022 pro Letztverbraucher und Jahr (der sog. SAIDI-Wert) lediglich -0,7min, während der Durchschnitt deutschlandweit für denselben Zeitraum bei 12,2 min lag.

Sicherer

Ein weiteres Beispiel findet sich im Gewerk Wasser. In Saarlouis sind Wasserwerke und Hochbehälter innerhalb eines geschlossenen Systems, das aus Sicherheitsgründen von außen keinen Zugriff gestattet, über Glasfaser angeschlossen. Für die Bürgerinnen und Bürger wurde damit der sensible Bereich Wasserversorgung als Teil der kritischen Infrastruktur auf ein neues Sicherheitslevel gehievt. Sicherheit, was sämtliche Betriebsabläufe ebenso wie potenzielle Cyber-Attacken angeht. Dieser Umstand ermöglicht sowohl die sichere, aktuell vollautomatische Wasserversorgung in Saarlouis als auch im Bedarfsfall die händische Steuerung über die jeweiligen Leitstellen. Selbiges unter Sicherheitsaspekten gilt in diesem Zusammenhang in Saarlouis analog auch für die übrigen Gewerke Strom und Gas.

Rückblick - Smart City und der Masterplan

Die Digitalisierung und mit ihr die Energiewende sowie der Trend hin zu nachhaltigen „Smart Cities“ sind längst nicht mehr aufzuhalten. Levacher erkennt diese Entwicklung bereits in ihrer Frühphase: „Ohne Digitalisierung wird eine Energiewende nicht stattfinden können.“ Sogleich beginnt der Stadtwerke-Chef schon im Jahr 2007, die neue Technologie in der Telekommunikation nach einem sorgfältig ausgearbeiteten „Masterplan FTTH“ (Fiber To The Home) synergetisch voranzutreiben. Der verdiente Autor dieses wegweisenden Fahrplans in Richtung Zukunft eines flächendeckenden Glasfaser-Ausbaus – und das unterstreicht eindrücklich, wie die Stadtwerke Saarlouis die Begriffe Kontinuität und Verantwortungsbewusstsein definieren -, ist heute damit betraut, all jene Punkte in die Praxis umzusetzen, die er selbst vor gut 15 Jahren erarbeitet und in jenem Masterplan niedergeschrieben hatte. Dieser Plan bedeutet Vorausdenken. Demgemäß wird jedes Mal, wenn im Versorgungsgebiet Saarlouis etwa Hausanschlüsse saniert oder neu verlegt werden müssen, wenn Baumaßnahmen bzw. Aushubarbeiten in einem Straßenzug sowieso anstehen, immer gleich auch ein Leerrohr für Glasfaser-Leitungen mitverlegt. Diese Strategie spart insofern mit Blick auf einen flächendeckenden Glasfaser-Rollout drastisch Ausbaukosten ein, als dadurch vielfach doppelte Aushubarbeiten, die dabei als Kostentreiber Nummer eins gelten, vermieden werden können.

Levachers frühes Engagement in Sachen Glasfaser-Rollout, seine überlegte und systematische Vorgehensweise sowie das professionelle Abarbeiten aller Punkte entlang seines Masterplans FTTH bringen der Stadt Saarlouis viel praktische Erfahrung rund um den flächendeckenden urbanen Einsatz der „neuen LWL-Technologie“ (Lichtwellenleiter). Erfahrungen und technologische Kompetenz gepaart mit einer detaillierten Kenntnis der Region inklusive der Menschen, die darin leben. Neben der für Stadtwerke an der Saar typischen Bürgernähe eine einzigartige Kombination, die besonders im Umfeld externer Wettbewerber, sprich Telekommunikationsanbieter, ihresgleichen sucht.

In der Folge sind heute in Saarlouis alle Gebäude der Stadt inklusive Grundschulen und Feuerwachen bereits an das Glasfasernetz angeschlossen. Auch sämtliche Industriegebiete sind bereits vernetzt sowie alle GBS-Gebäude, Landesgebäude wie das Finanzamt und Gerichte, einige der Landkreis-Gebäude wie das Gesundheitsamt, Gymnasien und das Jobcenter.

Ausblick - bereit für die Zukunft

Die Vorteile der Glasfaser-Technik für jedermann liegen auf der Hand. Glasfaser ist weniger störanfällig und bietet, ganz gleich, wie viele Teilnehmer in einem Gebiet gerade surfen, jedem einzelnen eine stabile Leistung. Glasfaser-Leitungen sind in Bezug auf Highspeed-Internet unerreicht. Sie können sogar Terrabit-Geschwindigkeiten übertragen. Der zügige und flächendeckende Ausbau von Glasfaser-Anschlüssen, wie es die Stadtwerke Saarlouis betreiben, ist alternativlos. Die Megatrends der Gegenwart wie die Digitalisierung oder die Energiewende gehen allesamt in eine Richtung, die die Notwendigkeit einer immer schnelleren Übertragung immer größerer Datenpakete befeuert.

Während sich verlässliche Prognosen zu Entwicklungen, was Anschlusszahlen einzelner Einzugsgebiete oder Erschließungsquoten im Detail angeht, äußerst schwierig gestalten, kristallisiert sich ein Hauptargument für die Glasfaser-Technik deutlich heraus. Mit ihr ist jeder Teilnehmer auf absehbare Zeit zukunftssicher aufgestellt. Und dabei geht es um viel mehr als lediglich ultraschnelles und stabiles Internet. Im Falle der Stadtwerke Saarlouis bedeutet zukunftssicher auch langfristige Betriebssicherheit in vielerlei Hinsicht. Das gilt besonders in Krisenzeiten. Glasfaser-Technologie bedeutet auch Autarkie bei der Erfüllung ihrer Aufgaben in der Daseinsvorsorge wie der zentralen Überwachung und Steuerung ihrer Wasserversorgung oder dem Auslesen von Zählerständen aus der Ferne, in einer kritischen Infrastruktur, die es in einer ungewissen Zukunft ganz besonders zu schützen gilt.