Bundesforschungsprojekt Designetz - Eröffnung der Haltestelle an der „Route der Energie“ in Saarlouis
Nach offizieller Inbetriebnahme der Haltestelle an der „Route der Energie“ in Saarlouis ist die Energiewende nun auch für die Saarlouiser Bürger live erlebbar. Am Dienstag, 14. Mai, wurde der Demonstrator „EMIL – Energienetze mit innovativen Lösungen“ an der Trafostation Siedlerstraße im Ortsteil Fraulautern der Presse und Vertretern aus Politik und Wirtschaft vorgestellt. An der dort installierten Stele können die Bürger mit der Designetz-APP und einer kostenfreien WLAN-Verbindung spielerisch das Zusammenspiel von Stromerzeugung, -transport und -verbrauch visualisieren und durch geeignete Maßnahmen in eine Balance bringen.
Innerhalb des saarländischen Demonstrators „EMIL“ entwickeln und erproben die Stadtwerke Saarlouis und die Hager Group gemeinsam mit den Partnern HTW, DFKI, der VSE-Gruppe, uvm. innovative Technologien zur Stromnetzführung und -betrieb. Ziel ist die Schaffung einer Versorgungsinfrastruktur, mit der Erneuerbare Energien sowie zukünftige zusätzliche Verbraucher, wie beispielsweise Elektromobile, Wärmepumpen besser in die Stromnetze integriert werden können, besonders unter dem Aspekt einer stets sicheren, zuverlässigen und umweltfreundlichen Energieversorgung.
In der anschließenden Informationsveranstaltung bei den Stadtwerken Saarlouis wurden von Vertretern der teilnehmenden Projektpartner die Herausforderungen der Energiewende, die im Projekt entwickelten Lösungskonzepte als auch bereits gesammelte Erkenntnisse einem breiten Fachpublikum vorgestellt. Sowohl der Oberbürgermeister der Kreisstadt Saarlouis, Peter Demmer, als auch der Abteilungsleiter Stefan Rauber aus dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr betonten die Wichtigkeit der aktiven Teilnahme an energiewirtschaftlichen Fragestellungen zum Gelingen der Energiewende. Besonders hervorzuheben ist die gute, interdisziplinäre Zusammenarbeit von Energieversorgern, IT-Unternehmen, Industrie und Forschungseinrichtungen über die drei Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland innerhalb des Forschungsprojekts.
Das in „EMIL“ entwickelte Gesamtsystem soll laut Steven Rink, Mitarbeiter der Stadtwerke Saarlouis, zukünftig intelligent und automatisiert auf Energieüberschüsse durch PV oder prognostizierte Betriebsmittelüberlastungen reagieren und entsprechende Handlungsmaßnahmen vornehmen, um die Abregelung von Erneuerbaren-Energie-Anlagen und kritische Versorgungssituationen zu vermeiden. In Kooperation mit der Hager Group wurden hierzu Messkomponenten für die Ortsnetzstationen entwickelt, mit denen ein weiterer wichtiger Schritt Richtung intelligenter Stromnetze der Zukunft möglich ist.
Thomas Lehmann (Westnetz GmbH), technischer Projektleiter des Forschungsprojekts Designetz, verdeutlichte in seiner Präsentation, wie sich die Energieerzeugung von einer zentralen und vertikalen in eine horizontale und dezentrale Ausrichtung entwickelt. Das Projekt Designetz vereinigt in diesem Kontext eine Vielzahl von dezentralen Demonstratoren zur Sicherstellung der Energieversorgung und schafft damit eine Blaupause für das Stromnetz der Zukunft.
Der Technische Geschäftsführer der Stadtwerke Saarlouis, Dr. Ralf Levacher, betonte in seinem Schlusswort abschließend die Wichtigkeit solcher Forschungsprojekte sowie die Notwendigkeit der aktiven Mitgestaltung auch kleinerer Versorger, um einen Beitrag für die sichere und bezahlbare Energieversorgung zu leisten. Um dies zu gewährleisten müsse jedoch auch die Politik einen Beitrag leisten und entsprechende Rahmenbedingungen anpassen.